[GesustheG]

Ein Gedanke, der mich häufig umtreibt, ist, wie Spielefirmen Gedanken und Ideen aus der Community nutzen - oder nicht.

Da die Gothic-Community ja unglaublich moddingstark ist, gab und gibt es da ja so einige Gelegenheiten.

Es gibt da Beispiele aus der Spielhistorie, namentlich Counter-Strike und Dota, bei denen Spielefirmen eine Modifikation von außerordentlicher Qualität und Finesse aufgegriffen haben und zu vollständigen Spielen entwickelt haben - diese Spiele wurden echte Marken in der Gameswelt! Oder eben die Witcher-Serie, die mit ihrem "Es geht um euch!"-Projekt gezielt feedback der Community einholen und nutzen.

Nun frage ich mich: Wäre dies auch mit Gothic möglich gewesen?
Ich denke da an die Community Patches für Gothic 3, die aus einem unbalancierten und spielmechanisch holperigem Produkt eine runde Sache gemacht haben. Man stelle sich vor, was mit Zugang zur Gameengine möglich gewesen wäre...

Ich denke an grandiose Mods, wie History of Archolos (nur ein Beispiel!), welches einen zweiten Teil bekommen könnte.

Und ich denke auch an die vielen Künstler, die Musiker, die Maler, die 3D-artists und viele mehr, deren Werke man aufgreifen, in Projekten integrieren oder auch ganz schnöde als Merch verdingen könnte.

Klar haben/müssen Unternehmen immer die Brille mit den Dollarzeichen drauf aufhaben, aber das heißt nicht, das Kooperationen eine Bereicherung für alle bedeuten könnte.

In meinem Ohr klingt nach, wie die Pankratzens in ihrem VLOG das ein oder andere mal durchblicken ließen, dass Spieler nicht wirklich wissen, was sie wollen. Schon möglich, sicherlich nicht auf alle Spieler zutreffend, aber ganz sicher nicht auf die Modding-Community anwendbar. Da gibt es einiges an Expertise versteckt hinter dem Vorhang.

Was denkt ihr?
Habt ihr euch auch schon mal gedacht: Wie schön wäre das gewesen, hätte PB/THQ oder damals JoWood diesen oder jenen Impuls aus der Community aufgegriffen!

[Feuerbarde]

[...]Nun frage ich mich: Wäre dies auch mit Gothic möglich gewesen?
Ich denke da an die Community Patches für Gothic 3, die aus einem unbalancierten und spielmechanisch holperigem Produkt eine runde Sache gemacht haben. Man stelle sich vor, was mit Zugang zur Gameengine möglich gewesen wäre...[...]

Speziel dafür (Gothic III CP) war doch der Sourcecode vollständig vorhanden und wurde genutzt.

Ansonsten wurden doch für die Switch-Ports zwei der besten Scripter aus der Community fest ins Boot geholt, die an dem Desaster das das ganze noch ist, aber keine Schuld tragen (sage ich). Für die Release von Gothic und Gothic II DNdR auf Steam wurde unter anderem das von der russischen Community entwickelte Systempack verbaut. Also THQ nutzt solche Dinge durchaus.

[Damianut]

To release The Chronicles of Myrtana as separate "item" in Steam, the team had to get THQ and/or Alkimia consent. Also this modification was promoted by Alkimia. One person from the team was employed by THQ, another by Alkimia.

In creating Switch ports, took a part Gothic modders. Fixes of translations done by community were used.

Gothic I on Unreal Engine 4 is published as "beta". It required consent of Alkimia.

On Gothic Discord was announced, that on THQ channel, was published fan translations of first Gothic Remake Podcast episode to Hungarian, Ukrainian, Romanian, Czech and Italian languages.

So THQ/Alkimia cooperate, but it is still not sufficient. From PB I didn't notice cooperate in last years.

It is good that you created this thread, because I didn't know about your project. I will read, what you wrote on the site.

[Cibo]

Speziel dafür (Gothic III CP) war doch der Sourcecode vollständig vorhanden und wurde genutzt.

Ansonsten wurden doch für die Switch-Ports zwei der besten Scripter aus der Community fest ins Boot geholt, die an dem Desaster das das ganze noch ist, aber keine Schuld tragen (sage ich). Für die Release von Gothic und Gothic II DNdR auf Steam wurde unter anderem das von der russischen Community entwickelte Systempack verbaut. Also THQ nutzt solche Dinge durchaus.

Du vergisst aber die Zeitschiene.
Als Gothic3 2006 raus kam stand man mit Oblivion/Bethesda und Witcher/Project Red mehr oder weniger auf Augenhöhe.
Gothic3 scheitert und was macht man, die Rolle Rückwärts und Risen ist geboren.
Blöd nur das die Zeit/Engine nicht stehen geblieben ist. Während man der alten Zenengine Spiele wie Gothic2/DNDR im Jahrestakt rausbringen konnte braucht man für Risen1 und der Genomenine auch mal 3 Jahre. Nach Gothic3 ist Bethesda und Project Red abgedüst. Bethesda dank den Creation Kit und einer Riesen Modcommunity und Project Red durch Qualität begünstigt durch eine Buchvorlage. Risen konnte nie wieder am alten Erfolg anknüpfen. Man hatr weder geholfen eine Modcommuinity aufzubauen noch hat sich jemand erbarmt Björn als "Head of Story" abzulösen. Nach G3 ist man doch nur noch rumgedümpelt, vom vermeintlichen RPG Riesen aus Deutschland zu Eurotrash für Liebhaber mutiert mit dem Gamestar Punktebonus als Siegel für "Deutsche Bodenhaltung".
Projekte wie "Die Chroniken von Myrtana: Archolos" sind zwar toll, kommen aber gefühlt 15 Jahre zu spät.

[GesustheG]

Ich lerne hier auf jeden Fall sehr viel

...wusste nicht, dass es doch einiges an Kooperation gab, wenn auch wohl nicht immer zur rechten Zeit.

[Damocles]

Sowohl die Counterstrike (Halflife / Source / vorher Quake), als auch Warcraft 3 hatten grundsätzlich auf Modding ausgelegte Engine und Tools. Piranha Bytes hatte vor allem eine Engine entwickelt um das spezielle Produkt zum laufen zu bekommen.

Der Content musste bei G1/G2 zum Großteil aufwendig von Hand gemacht werden (die ganze Levelstruktur, die Arbeit und Fähigkeiten in einer 3D Software benötigen), und war nicht modular wie es Betheshda (schlauerweise) mit Morrowind begonnen hatte. Bei Gothic 3 konnte man vermutlich mehr von der Welt im Leveleditor umsetzten, ohne es in 3D max zu basteln.

Aber grundsätzlich wären die Hürden höher gewesen um was brauchbares zu machen als bei den anderen Produkten mit Umfangreichen Leveleditoren für den Pöbel.
Ein Ökosystem von Mods wie bei Skyrim wär sicher nicht rausgekommen.

Auch nicht vergessen: es ist schwieriger Mods für ein storygetriebenes RPG mit relativ kompakte Welt zu erstellen als für ein recht loses RPG im Bethesda Stil mit vielen unabhängien POIs, oder einem Arenashooter wie Quake. Gothic war für viele Kunden einfach ein "einmal spielen" Spiel. Vielleich ein paar jahre später nochmal. Aber kein Spiel in dem man immer wieder eine neue Session spielen würde wie halt Mobas, Arena shooter, RTS. Bei denen ist die Nachfrage für Mods / Spielkarten grundsätzlich höher.

[Cibo]

Das höre ich seit üb 20 Jahren mit Maya und 3D Max und seit über 20 Jahren gab es Studentenversionen, etc. ....
Es wäre ist nicht Aufgabe von PB gewesen das woher zu klären. Defacto ist das ganze Reverse Engineering für die paar Tools doch auch "kriminell" gewesen.

[THTHT]

...In meinem Ohr klingt nach, wie die Pankratzens in ihrem VLOG das ein oder andere mal durchblicken ließen, dass Spieler nicht wirklich wissen, was sie wollen...

Die Aussage kam häufiger und fühlte sich für mich immer wie eine Totschlag-Begründung an außenstehendes Feedback abzuwehren/zu ignorieren.

Und ist es ja auch klar - ohne konkreten Kontext lassen sich zu jedem Thema Ideen/Wünsche in alle Richtungen einholen. Daraus dann abzuleiten: "3 Leute, 5 Meinungen", ist halt einfach aber nicht konstruktiv.

Naja, fairerweise sei positiv erwähnt, dass sich PB Jenny/Björn ab und zu die Zeit genommen haben, Community-Fragen zu beantworten, ob im Forum oder in ihrem Youtube-Format.